Backstube Angerer
Backstube Angerer
„Brot backen ist einfach; einfach Brot backen, eine Kunst“
Der Betrieb wurde 1992 gegründet und beschäftigt Mitarbeiter, die zum Teil von Anfang an dabei sind. Ein Lehrling ist in Ausbildung; ein Weiterer kann sich im neuen Jahr bewerben.
Die Backstube Angerer bezieht ihr Getreide von Bauern aus der direkten Umgebung. In erster Linie sind dies Roggen und Dinkel. In der hauseigenen Zentrofan Mühle wird gemahlen und das ganze Korn als Vollkornmehl verwendet.
Die Besonderheit der Zentrofan Mühle ist es, dass sie eine hohe Sauerstoffreaktion mit dem frisch gemahlenen Mehl zulässt. Das bedeutet, dass sich schon bei der Entstehung eine hohe Reife des Mehls entwickelt. Das ist durch den hohen Feinheitsgrad des Mehls und dem hohen Luftbedarf der Mühle zu verdanken. Damit ist das frische Mehl gleich verarbeitbar ohne dass es einen Nachreifeprozess benötigt und auch die künstlichen Nachreifemittel wie Ascorbinsäure und Emulgator Zusatz hier nicht notwendig sind. Das macht das Mehl für Bio-Bäckereien und auch für private Bäcker sehr interessant.
Das Besondere sind uralte Saatgutschätze, die zum Teil auf Dachböden gefunden und weiter gezüchtet werden konnten. Unter anderem eine Dinkelsorte datiert auf das Jahr 1880. Den Schatz gehoben hat Edith Bernhard und man nennt ihn „Burgeiser Dinkel“. Eine weitere alte Sorte ist ein Roggen aus Langtaufers. Ein alter Bauer hat die letzten Samen an die Bäckerei vermacht und tatsächlich konnte auch diese Sorte wieder angebaut werden. Besonders die alten Sorten kommen mit dem Klima zurecht und passen sich den Umgebungsbedingungen an und den vorherrschenden Pflanzenfamilien. Eine weitere historische Begebenheit zum Ursprung des Paarls erzählt Günther Angerer während unseres Gesprächs. Bei Hochzeiten wurden früher symbolisch zwei Teigfladen zusammengesetzt. Diese Formgebung wurde beibehalten zur Erinnerung an die Vermählung. Beim Versterben eines Ehepartners wurden für den Umtrunk einzelne Fladen gebacken. Mit dem Einzug des Tourismus bekam das Paarl den Namen „Vinschgauer“ und fand Einzug im deutschsprachigen Raum.
Sortiment
Nicht nur das traditionelle Vinschgerle findet den Weg in die Verkaufsregale der heimischen Backstube: auch Kastenbrote aus Roggen, Mugale, Kornlaibchen und Prosti werden in der Dorfbäckerei täglich frisch hergestellt.
Die Öffnungszeiten im lichtdurchfluteten Laden, der sich direkt auf der Durchgangsstraße befindet, können auf der Webseite nachgeschaut werden.
Das Verkaufsgebiet reicht bis Prad bei verschiedenen Wiederverkäufern.