Bio-Tal Matsch Kopie

Machbarkeit BioTal Matsch

Das Projekt „Machbarkeit BioTal Matsch“ ist 2017 im Rahmen des Bürgerhaushalts der Gemeinde Mals ins Leben gerufen worden. Ziel des Projektes ist es gemeinsam mit der gesamten Bevölkerung der Fraktion Matsch auszuloten, inwieweit die Umsetzung eines „BioTals Matsch“ realisierbar, sinnvoll und erwünscht ist. Die Laufzeit des Projektes erstreckt sich von Jänner 2018 bis Ende des Jahres 2019. Im Falle einer Fortsetzung des Projektes wird es darum gehen erste Kriterien festzulegen und für das BioTal Matsch eine Sichtbarkeit nach außen zu schaffen, von der die gesamte Bevölkerung in Matsch profitieren soll.

Einen kurzen Überblick zum Projekt “Machbarkeit BioTal Matsch” gibt der Filmbeitrag in der Sendung Willkommen – Tourismus in Südtirol auf Rai Südtirol vom 29. September 2019, Dauer 8 Minuten

Talschluss Matsch, Karin Thöni
Ortschaft Matsch bei Mals, Joachim Winkler

Was bisher geschah

AUFTAKTVERANSTALTUNG:
Am 22. März 2018 fand die Auftaktveranstaltung zum Projekt „Machbarkeit BioTal Matsch“ im Kultursaal von Matsch statt. Michael Groier von der Bundesanstalt für Bergbauernfragen in Wien erläuterte u.a. das Konzept der Bioregion.

Auftaktveranstaltung Biotal Matsch, David Frank

PROJEKTGRUPPE:
Im April 2018 bildete sich eine Projektgruppe, die sich aktuell aus 9 Personen zusammensetzt.

IDEENSAMMLUNG:
Am 18. April 2018 waren alle BürgerInnen der Fraktion Matsch zu einer Ideensammlung geladen. Dabei wurden zahlreiche Ideen eingebracht, wie z.B. „Organisation einer freiwilligen Bio-Umstellungsberatung für LandwirtInnen“, „Errichtung eines gemeinschaftlichen Verarbeitungsraumes“ oder „Einrichtung einer Bioalm“.

UMSTELLUNGSBERATUNG AUF BIOLOGISCHE PRODUKTION IN DER RINDERHALTUNG
Am 30. Mai 2018 wurden die Anwesenden vom Beratungsring für Berglandwirtschaft BRING (EU-Bio) und dem BIOLAND-Verband Südtirol informiert, welche Voraussetzungen erforderlich sind, um den Betrieb auf die biologische Produktion umzustellen. Allen Interessierten wurde zudem die Möglichkeit geboten sich für eine spätere, persönliche Betriebsberatung anzumelden. Bis Jänner 2019 haben insgesamt 13 Matscher Bauern und Bäuerinnen eine Bio-Umstellungsberatung auf ihrem eigenen Betrieb in Anspruch genommen.

ERHEBUNG & KARTIERUNG DER BIOFLÄCHEN IN MATSCH & MUNTETSCHINIG:
Im Sommer 2018 wurden die biologisch bewirtschafteten Betriebe und deren Flächen sowie die Bio-Umstellungsbetriebe in der Fraktion Matsch und dem vorgelagerten Weiler Muntetschinig erhoben und kartiert. Mittlerweile liegen genaue Zahlen und eine graphische Darstellung zu den Bioflächen in Matsch und Muntetschinig vor. Momentan werden circa 40% der landwirtschaftlichen Flächen in Matsch und Muntetschinig biologisch bewirtschaftet, Tendenz steigend. Die Daten sollen laufend aktualisiert werden.

EXKURSION INS SCHWEIZER BIOTAL VALPOSCHIAVO:
Von 24.-25. November 2018 fand eine Exkursion für alle Interessierten aus unserem Projektgebiet ins Valposchiavo/Puschlav (Kanton Graubünden, CH) statt. Das Valposchiavo wirbt mit dem Slogan „100% Valposchiavo“, versucht also die taleigenen Produkte besser zu vermarkten, sowohl im Tal als auch außerhalb. Zudem werden dort bereits 96% der landwirtschaftlichen Flächen biologisch bewirtschaftet.

Exkursionsgruppe Valposchiavo
Exkursion Valposchiavo

BESICHTIGUNG LANDWIRTSCHAFTLICHER BETRIEBE IN MATSCH MIT PROF. GAULY, FREIE UNIVERSITÄT BOZEN:
Für den obeen Vinschgau chrakteristisch sind die Haufendörfer. Die Weiterentwicklung landwirtschaftlicher Betriebe in den Ortszentren solcher Dörfer erweist sich jedoch als schwierig. Mit Prof. Gauly, Professor für Nutztierwissenschaften an der Freien Universität Bozen besuchten wir mehrere Betriebe im Ortszentrum von Matsch. Gemeinsam wurde überlegt, welche Entwicklungsmöglichkeiten es für diese Betriebe geben könnte. Dabei fiel auch immer wieder das Schlagwort “Kooperationen in der Landwirtschaft”.

VORTRAG VON PROF. GAULYZUKUNFT DER BERGLANDWIRTSCHAFTLANDWIRTSCHAFT DER ZUKUNFT!?:
Prof. Gauly ging in seinem interessanten Vortrag auf die künftigen Entwicklungen und Herausforderungen in der Berglandwirtschaft ein und welche Anforderungen die Gesellschaft an die Landwirtschaft stellt.

BESUCH DER EHEMALIGEN DEUTSCHEN LANDWIRTSCHAFTSMINISTERIN FRAU RENATE KÜNAST IN MATSCH:
Im Juni 2019 besuchte Frau Renate Künast für einen ganzen Vormittag Matsch. Sie wollte mehr über unser Projekt “Machbarkeit BioTal Matsch” erfahren. Vor Ort besichtigten wir mit Frau Künast biologische und nicht-biologisch wirtschaftende Betriebe und diskutierten mit ihr angeregt über die Herausforderungen vor denen die heutige Landwirtschaft steht.

ERSTMALS EINE BIOALM IN MATSCH:
Im Sommer 2019 wurden auf der Gondaalm in Matsch erstmals 100% BioKühe gealpt. Die Gondaalm wurde zudem nach den Bioland Richtlinien zertifiziert. Die BioAlpmilch der 84 Kühe ist zum Teil in der Dorfsennerei Matsch zu BioAlpkäse verarbeitet und teilweise von der Sennerei “Bergmilch – Mila” abgeholt worden.

Auch beim Alpfest bemühten sich die Mitwirkenden den BesucherInnen überwiegend Südtiroler Produkte in Bio Qualität anzubieten. Einen ausführlichen Artikel zum Alpfest auf der Gondaalm finden Sie hier: Alles bio! Auf der Gondaalm in Matsch >>>

Gondaalm, 2019 erstmals als BioAlm bewirtschaftet, Stefan Weisenhorn
Spätherbstlicher Blick auf Matsch
Blick auf die Ortschaft Matsch talauswärts
Typische ehemalige Ackerterrassen in Matsch